Singen in der Jugendbewegung

125 Jahre Singen in der Jugendbewegung

Als sich 1896 die erste Schülergruppe in Steglitz bei Berlin auf den Weg macht, aus der Stadt hinaus ihre eigene Welt zu erwandern, wird daraus bald der „Wandervogel“ – Jugendliche beginnen überall, ohne Erwachsene ihre Freizeit selbst zu gestalten. Hinaus in die Natur, möglichst einfach zusammen unterwegs sein - daraus entstehen Jugendverbände und Jugendbünde, Mädchen- und Jungengruppen.

Von Anfang an wird in den Gruppen gesungen – zuerst Bekanntes aus der Schule, dann eigene Lieder und wiederentdeckte alte Schätze. Schon 1909 erscheint der „Zupfgeigenhansl“ als das erste Liederbuch der jungen Bewegung – aber immer gibt es in den Gruppen eigene Liedtraditionen, das ist so bis heute.

Die Geschichte der Jugendbewegung und ihrer Lieder ist interessant und reicht von den ersten Wandervögeln bis zu den Songfestivals auf Burg Waldeck in den 1960er Jahren und bis heute. Ihre kulturellen Auswirkungen sind auch in den künstlerischen Reformprojekten wie der Bauhausbewegung zu erkennen.

125 Jahre nach dem Aufbruch in Steglitz werden wir 2021 in der Bauhauskirche Niederursel einige der Lieder zum Klingen  bringen – im grünen Kirchgarten, in Gottesdiensten und im neuen kleinen Chor.

bhg