Oster(licht) am Ende des Tunnels? !

Oster(licht) am Ende des Tunnels? !

Oster(licht) am Ende des Tunnels? !

# Aus der Gemeinde

Oster(licht) am Ende des Tunnels? !

Liebe Leserinnen und Leser, 

 jetzt gehen wir wieder auf Ostern zu. Und können es kaum abwarten, die Zeichen des neu hervorbrechenden Lebens zu sehen und zu spüren. Wir kriechen hervor aus einem langen Winter, in dem uns viel zugemutet wurde. Die Einschränkungen infolge der zweiten Corona-Welle haben uns mürbe gemacht und erschöpft. Das Nervenkostüm ist dünn geworden.  

 In diesem Jahr verbinden wir Ostern mehr denn je mit der Hoffnung auf Licht am Ende des Tunnels. Doch wir sind immer noch nicht durch. Und jetzt sind wir ja auch noch mitten in der Passionszeit: der Zeit im Kirchenjahr, in der wir bewusst das Leiden thematisieren und der Klage Raum geben. «Gott, wie lange wirst du mich noch vergessen?»: dieser Ruf, mit dem sich der Beter oder die Beterin des Psalms an Gott wendet (Psalm 13,2), spricht vielen von uns aus dem Herzen, nach einem Jahr voller Einschränkungen. 

 Wer hätte sich vorstellen können, dass unser Leben nach diesem Jahr immer noch so reduziert und eingeschränkt sein würde? Wer hätte sich vorstellen können, dass trotz aller Maßnahmen, die ja dem gegenseitigen Schutz vor Ansteckung dienen, auch in Deutschland mittlerweile über 60 000 Corona-Tote zu beklagen sein würden? Auch die psychischen, wirtschaftlichen und existenziellen Folgen der Pandemie werden jetzt in ihrem ganzen Ausmaß spürbar. Und sie treffen am härtesten diejenigen, die finanziell und seelisch am wenigsten abgesichert sind. 

 In den Wochen der Passionszeit werden wir daran erinnert, dass wir mit Jesus einen an unserer Seite haben, der das Leiden und Sterben am eigenen Leib erfahren hat. Und der selber in der verlassensten Stunde zu Gott geschrien hat: „Mein Gott, mein Gott-warum hast du mich verlassen!“ Es gibt einen, der deine Tränen teilt. Auf ihn kannst du schauen, wenn du dich verlassen fühlst. Er hält mit dir den Schmerz aus und die Angst. Er trägt die Last, die dir zu schwer geworden ist. Und durch seine Wunden kann heilwerden, was verwundet ist in dir und in unserer WeltDas ist die Botschaft, die wir mit dem Karfreitag verbinden. 

 Mir hilft es, mit diesem Glauben durch die kommenden Wochen zu gehen. Er gibt mir die Kraft, noch eine Weile durchzuhalten. Ich muss ja nicht alles selber tragen. Und ich werde deshalb hoffentlich auch nicht der Gefahr erliegen, vor der Zeit aufzugeben. Denn noch etwas Wichtiges zeigt mir die Passionsgeschichte in diesem Jahr: erst, wenn wir wirklich durch sind, dann kann Ostern kommen. Erst, wenn wir wirklich durch sind, werden wir das Ende des Tunnels erreicht haben. Wenn wir wirklich durch sind, dann kann das Leben aufblühen. Dass wir etwas davon erleben dürfen, wenn die Ostertage dann da sind, das wünsche ich uns von Herzen! 

 Ihr Pfarrer  

Ulrich Schaffert 

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