Neue Wege im Kinderclub Cantate Domino

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Neue Wege im Kinderclub Cantate Domino

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Fünf Wochen Corona-Schließung  - Neue Wege im Kinderclub Cantate Domino

Bis kurz vor der Entscheidung des Kultusministeriums zur Schulschließung in Hessen am 13. März 2020 konnte sich niemand vorstellen, dass sich unser Leben und unser Arbeiten so stark verändern würden. Von jetzt auf gleich gab es keine Möglichkeit mehr für die Kernaufgabe des Kinderclubs:

Die Beziehungsarbeit.

Zu Beginn der Schließung wurden eher technische Probleme gelöst und die Eltern der Hausaufgaben- und Essenskinder informiert. Eine Malerfirma wurde engagiert, so dass der Kinderclub mittlerweile in schönen neuen Farben auf die Rückkehr der Kinder wartet. Auch die Reinigungskräfte haben durch ihre Grundreinigung dafür gesorgt, dass es wieder losgehen könnte. Darauf müssen nun aber alle noch etwas warten.

Um unserer Aufgabe, verlässliche Ansprechpartner für die Kinder zu sein, gerecht zu werden, begannen wir unterschiedliche Angebote und Aktionen zu entwickeln. Schnell wurde deutlich, dass neue Wege gefunden werden mussten!

53 Kinder (die Stammbesucher der letzten Wochen) wurden angeschrieben und  über unsere beiden ersten Aktionen informiert. Dies sollte nur der Anfang sein.

  • Die Malaktion
  • Die WhatsApp-Plattform
  • Ostern und eine weitere Plattform
  • Die weiteren Pläne

Die Kinder wurden aufgefordert, sich an einem Malwettbewerb zu beteiligen. Hierfür bekamen sie ein Motto, einen Malzettel und weitere Informationen. Das Motto lautete: „Was ich am allerliebsten mache, oder Wo ich am allerliebsten bin, oder Was ist mein allergrößter Wunsch“. Für die Rücksendung ihrer gemalten Bilder lag ein frankierter Rückumschlag bei. Seither trudeln die Bilder nach und nach ein. Mittlerweile wurde der Malwettbewerb zu einer Malaktion umgewandelt, da am Ende keine einzelnen Gewinner gekürt werden, sondern alle teilnehmenden Kinder gleichermaßen, zum Beispiel bei einem Ausflug, gemeinsam etwas Schönes erleben sollen.

Da sehr viele Kinder über ihre Handys Zugang zu den neuen Medien haben, richteten wir über WhatsApp eine Plattform ein, über die sie uns erreichen und zugleich untereinander kommunizieren können. Bislang haben sich 24 Kinder über WhatsApp bei uns gemeldet. Allerdings mussten wir feststellen, dass der WhatsApp Kontakt, so wie er gedacht war, nicht optimal funktioniert. Ursprünglich wollten wir, dass die Kinder ihre Gedanken oder skurrile Fotos aus dieser besonderen Zeit schicken. Allerdings war die Idee offensichtlich für die Kinder so nicht umsetzbar. Dies wäre mit Jugendlichen eventuell eher gegangen. Dennoch hat sich die WhatsApp Installation gelohnt. Die Kinder nutzen dieses Medium zum Teil sehr stark. Die Mitarbeiterinnen des Kinderclubs stehen sieben Tage in der Woche den Kindern für Gespräche zur Verfügung. Dass diese Kontakte nicht zu den „üblichen Zeiten“ stattfinden, versteht sich von selbst. Wer morgens gerne länger schläft, ist abends – beispielsweise um 22.00 Uhr- umso fitter.  Es werden Fragen und Probleme besprochen oder einfach auch nur ein bisschen erzählt. Jeden Tag gibt es ein neues Quiz und es werden Spiele gespielt (Galgenmännchen, Stadt-Land- Fluß, etc.). Die Kommunikation der Kinder untereinander ist ebenfalls sehr rege.

Ob und wie die Kinder zu Hause alleine mit ihren Hausaufgaben klar kommen, konnte auch auf diesem Wege abgefragt und Hilfe angeboten werden.

Da die Osterferien Spiele 2020 ausfielen, bekamen alle Kinder einen kleinen Ostergruß inklusive ein bisschen Schokolade.

Zu Beginn der Osterferien haben wir eine Moodle-Plattform erstellt, um mit den Kindern in den Austausch über konkrete Themen zu kommen, ihnen neue Freizeitanregungen zu geben und auch die zu erreichen, die keinen Zugang zu WhatsApp haben. Wir öffneten einen geschützten, virtuellen Raum und legten für alle unsere Stammkinder einen eigenen Account an. In diesem Raum gibt es die Möglichkeit uns mitzuteilen, wie es den Kindern gerade geht. Es gibt Links zu kindgerechten Internetseiten, zu Sport und Bewegungsangeboten und zu Autoren, die Geschichten aus ihren Kinderbüchern vorlesen; es gibt Basteltipps, die Möglichkeit sich gegenseitig Tipps gegen die Langeweile zu geben und Anregungen für das Schreiben von Gedichten oder Geschichten. Außerdem gibt es ein täglich wechselndes Angebot mit Rezept-, Quiz- und Aufgabe des Tages.

Leider scheint dieses Angebot in seiner Form und seinem Zugang nicht niedrigschwellig beziehungsweise kindgerecht genug zu sein.

In den WhatsApp „Gesprächen“ kristallisierte sich heraus, daß einige Kinder während der letzten Wochen nicht nach draußen durften. Es wurde deutlich, daß wir einen weiteren Ansatz benötigen, sollte es zu einer Verlängerung der Schließzeit kommen. Aus diesem Grunde wurde nun ein Elternbrief verschickt, der den Eltern verdeutlichen soll, wie wichtig es ist, daß die Kinder draußen spielen. Den Eltern und den Kindern wurde angeboten  Spiele (Springseile, Roller, Kreide, etc.) für draußen, aber auch Spiele für drinnen aus dem Kinderclub auszuleihen. Ob und wie sehr dieses Angebot wahrgenommen wird und es gelingt, den „Stubenhocker-Familien“ ihre Ängste zu nehmen und an die frische Luft zu locken, bleibt abzuwarten.

Um die Malaktion auszuweiten und die geplante Ausstellung etwas attraktiver zu gestalten, sind weitere Briefe verschickt worden. Eltern wurden gebeten, ihr Einverständnis zu geben, ein Foto neben dem gemalten Bild aufzuhängen und die Kinder sollen ein Steckbrief ausfüllen, durch den sie sich den Betrachtern etwas vorstellen können. Des weiteren sollen sich die Kinder Gedanken darüber machen, wie sie die letzten Wochen erlebt haben. Hierfür sind linierte Zettel versendet worden, um ein einheitliches Bild zu gewährleisten. Alles: die gemalten Bilder, Fotos, Steckbriefe und Texte, sollen im Anschluß nach Möglichkeit  in einem Büchlein zusammen gefasst und veröffentlicht werden.

Einen lieben Gruß von allen Mitarbeitern des Kinderclubs werden die Kinder in Kürze erhalten. Hierfür wird jeder Mitarbeiter ein Wort des Satzes „Liebe Kinder, wir wünschen Euch alles Gute und denken an Euch, Euer Kinderclub-Team“ auf ein Blatt Papier schreiben und dieses bunt gestalten. Anschließend soll sich der Mitarbeiter damit fotografieren. Die Fotos werden abschließend zu einer Collage zusammengeführt und an die Kinder verschickt.

Im Anschluß daran, wenn die Kinder das Beispiel der Erwachsenen vor sich sehen, kann dann auch eine Collage von den Kindern gestaltet werden. Mit dem Text „Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder keine Frage“, soll das Ende der Corona-Zeit und die Wiedereröffnung des Kinderclubs Cantate Domino eingeläutet werden.

In diesem Sinne, Kira Schenkel und Dorothée Hirstein

Telefon: 069/584762

kicl-cantatedomino@t-online.de

 

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