Gedanken zum Monatsspruch Dezember

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Gedanken zum Monatsspruch Dezember

Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.

(Lukas 2,30-31)

Das 2. Kapitel des Lukasevangeliums: Der Anfang ist aller Welt bekannt- die Geburt Jesu. Weniger bekannt ist wie es weitergeht. Dass Jesus, der Jude beschnitten wird nach 8 Tagen. Dass er wie es das jüdische Gesetz vorschreibt 40 Tage nach der Geburt vor Gott gebracht wird – „dargestellt“. Die Eltern, Maria und Joseph, opfern zwei Tauben – das ist die Vorschrift für Eltern, die nicht in der Lage sind ein Lamm zu opfern, d.h. Maria und Joseph sind arm. Aber für ihren Erstgeborenen ist ihnen kein Weg zu weit, denn die Darstellung des Erstgeborenen muss nicht im Jerusalemer Tempel passieren.

Sie wollen das Beste für ihr Kind und beim Jerusalemer Tempel war immer viel los. Eigentlich muss die kleine arme Familie in der Masse der Menschen untergegangen sein. Drei von Vielen, die sich danach sehnten wahrgenommen zu werden: Gott sieh uns an, nimm uns an!

Und auf einmal ist da ein Mann namens Simeon. Simeon war gerecht und gottesfürchtig, getrieben vom Heiligen Geist, d.h. wohl für Außenstehende: er war nicht ganz normal. Er nahm sich die Zeit immer wieder vor dem Tempel aufzutauchen, um auf den dem jüdischen Volk versprochenen Messias zu warten, sich umzuschauen. Er investiert seine Zeit nicht in Arbeit, um sein Vermögen zu vergrößern, oder sich besser abzusichern, sondern er investiert seine Zeit in die Such nach dem Messias, dem Retter Israels, der alle Wunden heilt und der ganzen Welt Frieden bringen wird. Ein Frieden der in der eigenen Seele anfängt. Immer wieder nimmt er sich Zeit dort zu sein, beim Tempel. Und aus heiterem Himmel fährt wie Blitz in ihn die Erkenntnis: Dort ist er, der Messias! Simeon überlässt sich ganz seiner inneren Intuition. Er vertraut darauf, dass sich in dieser Intuition der Geist Gottes meldet. Er geht auf die ihm unbekannte Kleinfamilie zu, die ihr Kind im Tempel vor Gott bringt, es herzeigt. Simeon nimmt das Baby auf den Arm. Ich stelle mir die Schrecksekunde bei Maria und Joseph vor.

 Ein fremder Mann nimmt da Kind … und fängt an zu reden: „Jetzt kann ich in Frieden Sterben. Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.“

 Die Eltern staunen und Simeon wendet sich ihnen zu. Er nimm sie wahr. Segnet die Eltern. Er stärkt sie. Der Segen kann so etwas wie Balsam für die Seele sein. Ohne die Realität zu verleugnen, die Widrigkeiten, die das Leben mit sich bringt.

ich höre die frohe Botschaft: Heilsam ist es an Jesus zu glauben. Es kann dich hoffnungsvoll stimmen, dir Kraft geben für alltäglichen Herausforderungen des Lebens und dich bewahren vor der Problemtrance, die in den ganzen schlechten Nachrichten unserer Welt liegt. Wenn Gefühle der Hoffnungslosigkeit und Wertlosigkeit im Inneren wachsen, erstarren wir. Dagegen steht die Figur des Simeon. Er geht zum Tempel. Er wendet sich zu. Nimmt Anteil, segnet. An ihn mag ich mich orientieren, mit ihm die Hoffnung teilen:

»Von dir kommt die Rettung.  Alle Welt soll sie sehen – ein Licht, das für die Völker leuchtet und deine Herrlichkeit aufscheinen lässt über deinem Volk Israel.«

 (Lukas 2, 30-32 in der Basis Bibelübersetzungen).

 Pfarrer Reiner Dietrich - Zender

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