Gedanken zum Monatsspruch September

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Gedanken zum Monatsspruch September

Jesus Christus spricht: Wer sagt denn ihr, dass ich sei? (Matthäus 16, Vers 15)

Wer ist Jesus? Ein Mann jüdische Religion, der vor 2000 Jahren in Palästina durch die Gegend zog und verkündete: Das Reich Gottes ist nah herbeigekommen! Ein Mensch, der in Jerusalem hingerichtet wurde durch die Römer am Kreuz. Sie sahen in ihn offensichtlich einen Verbrecher oder Terroristen. Jesus war ein Prophet und ein Lehrer, ein Prediger und Heiler. Im Menschen Jesus können Jüd*innen einen interessanten Rabbi und Propheten sehen, der Koran hält ihn für einen bedeutenden Propheten. Im Matthäusevangelium, wo die Frage Jesu „Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“ überliefert wird, lautet die Antwort von Petrus: „Du bist Christus des lebendigen Gottes Sohn“.

Auf diesen Glaubenssatz baut die christliche Kirche auf. Es ist ihr Fundament. Denn Christus ist kein Eigenname, sondern ein Titel: der Messias, der Gesalbte. Durch ihn spricht Gott. Jesus ist Gottes Sohn. An anderer Stelle hat er noch einen anderen Titel: Menschensohn. Jesus war ein Mensch und er war Gottes Sohn. wie das zu verstehen ist, darüber hat es in der christlichen Kirche einen Streit gegeben. Ein Standpunkt lautet: Jesus ist wahrer Mensch und wahrer Gott. D.h. Gott selber wird Mensch. Er leidet körperliche Schmerzen und macht die Erfahrung von anderen erniedrigt, verspottet, gefoltert, verurteilt und hingerichtet zu werden. Er stirbt am Holz – und wer am Holz stirbt, stirbt aus biblischer Sicht verflucht. Jesus stirbt in diesem Sinne gottlos. Überliefert sind die Worte „Gott mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ Gott selber begibt sich in die Gottlosigkeit.

Für die monotheistischen Religionen eigentlich eine Gotteslästerung. Daher erzählt der Koran auch, Jesus sei gar nicht am Kreuz gestorben.

Mit Jesus schlägt Gott einen neuen Weg ein. Er begibt sich an einen Ort, wo er nicht sein kann und das ist die gute Botschaft, das Evangelium: Gott ist da, egal in welcher Hölle ein Mensch sich befindet. Er nimmt uns Menschen nicht die Freiheit zu der eben auch die mögliche Entscheidung für Unfreiheit, Gottlosigkeit und Grausamkeit gehört. Aber er akzeptiert sie nicht und stellt sich auf die Seite der Leidenden und am Ende wird nicht Leid und Tod das letzte Wort haben, sondern Gott, der abwischen wird alle Tränen.

Pfarrer Reiner Dietrich Zender

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