Gedanken zum Monatsspruch Juli

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Gedanken zum Monatsspruch Juli

Jesus Christus spricht: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet.  (Mt 5,44-45)

Liebt Putin! Betet für die Russen!

Ich stelle mir vor, ein Prophet zieht durch die Ukraine und predigt das – er würde sich wohl bald in der psychiatrischen Klinik oder im Gefängnis wiederfinden.

Ist das nicht absurd? Liebe deine Feinde, bete für die, die dich verfolgen …es liegt zumindest für die meisten Menschen quer. Hört sich nach einer Botschaft an, die nicht ganz von dieser Welt ist.

Tatsächlich geht es ja auch darum, ein Kind des Vaters im Himmel zu werden. Sich sozusagen im Himmel zu verwurzeln – das stellt Perspektiven auf den Kopf!

Aber was soll es für einen Sinn haben die Täter von Mord und Totschlag, von Krieg und Leid, zu lieben? Die meisten von uns wünschen ihnen doch Pest und Cholera! Sollen die doch erst mal am eigenen Leib spüren, was sie anderen antun. Spontane Gefühle von Wut und Rache sind für mich bestens nachvollziehbar, aber dadurch entsteht nur eine Spirale von Leid, Gewalt und Gegengewalt. Wie du mir, so ich Dir. Wut wandelt sich in Wüten und Andere demütigen. Die Menschen, die das überleben, sitzen traumatische Erfahrungen im Nacken, die sie an die folgenden Generationen weitergeben.

in meiner Vorstellung setzt Jesus hier ein Stoppzeichen.

Stopp.

Liebt eure Feinde-nicht ihre Gewalttaten. Nicht das Morden, oder Kämpfen, weder den Sadismus, noch das blinde Mitläufertum werden geliebt, oder gar gesegnet.

Kehrt um: Liebt eure Feinde, die Menschen hinter den Taten. Betet für sie: nicht dass sie weitermachen, sondern innhalten und umkehren.

Verwurzelt eure Gedanken und Gefühle nicht in der Hölle der Rache und Traumata, das führt nur in den Abgrund. Verwurzelt eure Gedanken und Gefühle im Himmel, dann gibt es die Chance, dass etwas anderes entsteht, was nicht von dieser Welt zu sein scheint: Liebe, Respekt und Frieden. Eigentlich Eigenschaften und Erfahrungen, die uns in die Wiege gelegt werden, die aber nach Auskunft der Verantwortlichen nicht zum politischen Handel taugen. Jesu Botschaft ist echt quer: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet.

Ihr Pfarrer Reiner Dietrich-Zender

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